Fliegen
Die Eigenschaft des Denkens ist das Fliegen.
Mit dieser Eigenschaft überwinden wir jede Entfernung, jeden Tod, jede Trauer, jede Hemmung und jedes Glück.
Mit dem Fliegen vergessen wir uns selbst.
Fliegen erlaubt jede Position, denn es kann sich erheben.
Aber es ändert keinen Schritt, der ist untrennbar am Grund der Erde.
Fliegen können wir überall hin, leben nur das, was wir ergehen können.
So hat das Fliegen mit seiner Freiheit des Orts die große Gefahr des Stillstands.
Es ist nur ein einziger Schritt, den Du als nächsten konkret setzen kannst und dessen Ort befindet sich stets im Fluss.
Kein Fliegen kann diesen Ort im Leben erreichen.
Und so kommt das Fliegen als Tat nie zu sich selbst, kommt nie nach Haus.
Fliegen ist Schaffen als Denken, da ist es groß.
Es überwindet Grenzen, da ist es weit.
Es ist Verheißung, da ist es unschlagbar.
Es ist Zukunft, aber nicht ergangen.
Es ersetzt nicht die Welt. Es ist Traum
...
...
Wir Menschen sind selten das, für das wir uns halten.
Hier spielt das Fliegen als Möglichkeit vollständige Illusion.
Das ist grausam und genauso kommt es daher.
Fliegen ist Balance, im Flug, aber auch in seiner Tatsache.
Landen ist Hingabe, Beten, Lieben.
Die meisten landen nie. Und wollen das nicht wissen.
Wir täuschen uns sehr über uns selbst: das ist Fliegen ohne Traum.
Fliegen ist ein Irrtum, keine Abkürzung, die hat das Leben gar nicht.
Fliegen stirbt als Hoffnung zuletzt.
Eigentlich ist der Schritt nicht schwer zu leben.
Er hat nur stets den Tod.
Nur als Schritt selbst ist er ewig und enthält alle Zeit.
Allein, wenn Du zu unterscheiden vermagst, wirst Du gehen, wenn das Licht
Deiner Augen
erlischt.
Weise es nicht zurück.
30. 3. und 10. 4.
Anonymus